Dreikampf um Deutschlands Zimmer: airbnb übernimmt den deutschen Anbieter Accoleo und eröffnet Büro in Hamburg
Der Wettkampf der Zimmervermittler nimmt weiter Fahrt auf: Nach 9flats.com (9flats.com) und Wimdu (www.wimdu.com) sorgt nun das US-Vorbild airbnb (www.airbnb.com) für Schlagzeilen. Das 2008 in San Francisco gegründete Unternehmen übernimmt die kleine deutsche Plattform Accoleo (www.accoleo.de), einen “Marktplatz für kurzfristigen Wohnraum”, und gibt somit den Startschuss zum Großangriff auf den deutschen Markt bekannt. airbnb ist zwar schon eine Weile mit einer deutschsprachigen Version unterwegs, bisher agierte das Start-up, das gerade mit einer Milliarde US-Dollar bewertet wurde, aber eher zurückhaltend auf dem deutschen Markt. Mit der Übernahme, bei der es eher um das Team hinter dem dem Hobbyprojekt Accoleo gegangen sein dürfte, als um die Plattform selbst, eröffnet airbnb nun eine Niederlassung in Hamburg. Von der Hansestadt aus will die US-Firma die “europäische Markterweiterung eröffnen”.
Die deutschen Aktivitäten von airbnb verantwortet ab sofort Accoleo-Mitgründer Gunnar Froh, der offiziell den Titel Country Manager Germany trägt. Bisher hatte Accoleo seinen Sitz in Koblenz, laut Unternehmensangaben wird das Accoleo-Team “in den nächsten Wochen das neue airbnb-Büro in Hamburg beziehen”. Wo genau airbnb seine Zelte an der Elbe aufschlägt, ist bisher nicht bekannt. “Diese Übernahme ist der erste wichtige Schritt auf unserem Weg, die airbnb-Community auch außerhalb der USA zu vergrößern und bekannter zu machen,“ sagt Brian Chesky, Mitgründer von Airbnb. “Mit Accoleo als Teil des airbnb-Teams und der Eröffnung unserer ersten internationalen Niederlassung in Hamburg können wir den Wünschen und Bedürfnissen der begeisterten Airbnb-Community in ganz Deutschland noch besser entgegenkommen.”
Wie viel Geld sammelt Wimdu ein?
Und die Konkurrenz? Wimdu aus dem Hause Rocket Internet soll laut “Gründerszene” gerade “eine üppige Finanzierungsrunde abgeschlossen haben”. Gemeint ist damit eine Finanzierungsrunde von mehr als zehn Millionen Euro, diese Summe hatte Mitbewerber 9flats.com kürzlich eingesammelt. Zitat: “Bei der Wahl der Investoren, stellt sich die Frage, wer solche Summen für eine de facto noch nicht wirklich existente Seite aufbringen kann. Insofern kommt in diesem Szenario praktisch nur Investment AB Kinnevik in Frage und Gründerszene-Informationen zufolge soll auch Holtzbrinck Ventures bei der Wimdu-Finanzierung partizipiert haben”. Verschiedene Szenekenner verneinten gegenüber deutsche-startups.de zumindest den Einstieg von Holtzbrinck bei Wimdu. Damit die Wimdu-Maschinerie mit inzwischen unzähligen Mitarbeitern anspringt ist eine solche üppige Finanzierungsrunde aber auf jeden Fall nötig – zumal die Konkurrenten bereits vorgelegt haben. Das Konzept aller Anbieter ist quasi identisch: 9flats.com, airbnb und Wimdu vermitteln private und gewerbliche Schlafgelegenheiten. Im Erfolgsfall landet eine Provision in der Tasche des Marktplatzes. Die deutsche Gründerszene darf sich in den kommenden Wochen und Monaten weiter auf einen spannenden Wettbewerb um die privaten Zimmer im Lande freuen.
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